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Gemeinsame Problem-Identifikation

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Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen wie der Begrenzung des Klimawandels und der Anpassung an seine Folgen, der Sicherung einer gesunden Ernährung und dem Erhalt von Kulturlandschaften mit hoher Biodiversität.

In Österreich, mit seinem hohen Anteil an Wiesen und Weiden, ist die Haltung von Rindern besonders bedeutend, steht jedoch vor besonderen Herausforderungen:

  • Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt
  • tiergerechte Haltung und Schlachtung
  • Antibiotikaeinsatz und -resistenzen
  • gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier
  • Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie Einkommen
  • Preisdruck, internationaler Wettbewerb und unfaire Nutzenverteilung
  • vermehrtes Wegwerfen von Fleisch- und Molkereiprodukten

Eine nachhaltiges Agrar- und Ernährungssystem geht diese Herausforderungen an.

Die Entwicklungen der letzten 70 Jahre waren geprägt durch Produktivitätszuwächse, Technisierung, Spezialisierung und Intensivierung, aber auch Strukturwandel und Globalisierung. Unsere Bildungs- und Politiksysteme, Steuer-, Förderstrukturen haben diese Entwicklungen verstärkt.

Die hervorgebrachten Marktmechanismen auf nationaler und internationaler Ebene schränken den bäuerlichen Handlungsspielraum ein, fördern Konflikte und Konkurrenz, üben Druck auf alle Mitglieder der Versorgungskette aus und schaffen Abhängigkeiten.

Nutzungsansprüche wie Energieproduktion und Siedlungsentwicklung verschärfen Konflikte um Boden.

Polarisierung und gegenseitiges Unverständnis der Akteure nehmen zu. Es kann zu Konflikten zwischen folgenden Interessen und Zielen kommen:

  • der Ruf nach billigen Lebensmitteln
  • fehlende Kostenwahrheit
  • der zunehmende Bedarf an vertrauenswürdiger Produkt-Information
  • ressourceneffiziente Strukturen
  • vielfältige gesellschaftliche Ansprüche (Tierwohl, Umwelt, Gesundheit)

Machtungleichgewichte, fehlende Interaktionen zwischen Produktion und Konsum sowie der Verlust an Wissen, Fähigkeiten und Fachpersonal entlang der gesamten Versorgungskette verstärken dies. Das gegenseitige Unverständnis zeigt sich auch in der Unsicherheit darüber, was als nachhaltig gelten kann und was nicht.

  1. Mai 2022, Payerbach

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